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Behrends & Koop Umwelt-Ingenieure GmbH

Holzschutzmittel

Ab den 60er- Jahren wurde immer mehr Holz verbaut. Vielfach wurden besonders von "Häuslebauern" und Heimwerkern Dach- und Deckenausbauten mit Nut- und Federbrettern hergestellt und aufgrund der Werbung in den damals neu aufkommenden Baumärkten mit Holzschutzmitteln behandelt. Gesundheitliche Aspekte der Holzschutzmittel waren kein zentrales Thema, weder für die Hersteller noch für Behörden und Gesetzgeber. Pressemitteilungen machten 1977 die Bevölkerung auf mögliche Gesundheitsschäden durch die in den Holzschutzmitteln enthaltenen Chemikalien (PCP, Lindan) aufmerksam. Erst 1986 wurde die Anwendung PCP-haltiger Holzschutzmittel in Aufenthaltsräumen verboten. Eine DDR-Spezifität war die Verwendung des insektiziden Wirkstoffs DDT in Holzschutzmitteln. Entscheidenden Anteil an der exzessiven Verwendung von Holzschutzmitteln hat auch die DIN-Norm 68800. Danach mussten tragende oder aussteifende Bauteile aus Holz, z.B. Dachstühle, Decken, Balken, Fachwerk mit Holzschutzmittel behandelt werden.

Aus allem, was über Holzschutzmittel-Wirkstoffe bzw. Biozide allgemein heute bekannt ist, ergibt sich eine triviale Erkenntnis: Es gibt keine für Mensch und Umwelt unschädlichen Holzschutzmittel.

Gesundheitliche Bedeutung

Toxizität PCP (Pentachlorphenol):

krebserzeugend nach

  • MAK-Liste: III A2
  • TRGS 905 nach § 3: Kategorie 3;
  • TRGS 905: Kategorie 2 starkes Zellgift, mutagen, teratogen, immunotoxisch
  • lipophil, d.h. unspezifische Anreicherung in nahezu allen fetthaltigen Verteilungsräumen des Organismus. Betroffen sind neben dem eigentlichen Fettgewebe auch fettähnliche Gewebe wie z.B. das Gehirn und das zentrale wie periphere Nervensystem;
  • vielfältige Symptome bei PCP-Belastung, belastete Personen leiden häufiger, länger und schwerwiegender an allgemeinen Infektionskrankheiten.

Toxizität Lindan:

  • krebserzeugende Wirkung wird diskutiert; 
  • immunotoxisch, hormonale Wirkung;
  • lipophil kritisches Zielorgan der toxischen Wirkung ist das Zentralnervensystem
  • Toxizität ist bei inhalativer Aufnahme wesentlich größer als bei oraler Aufnahme. 

Wassergefährdungsklassen: 

  • PCP: WGK 3 - stark wassergefährdend
  • Lindan: WGK 3 - stark wassergefährdend 

Verwendungszeitraum

nach 1945 Beginn der industriellen Herstellung von PCP

1978 Verbot der Verwendung PCP-haltiger Holzschutzmittel in Aufenthaltsräumen, in der DDR Ende der Zulassung PCP-haltiger Holzschutzmittel für Aufenthaltsräume.

1986 Verbot der Anwendung PCP-haltiger Holzschutzmittel in Innenräumen, Verbot der Verwendung arsenhaltiger Holzschutzmittel in Innenräumen.

1998 Verbot des Inverkehrbringens und der Verwendung von PCP und von PCP-haltigen Produkten.

1991 Verbote und Beschränkungen für den Einsatz teerölhaltiger Holzschutzmittel.

Regelungen

  • Gefährdungsbeurteilung: nach Richtlinie für die Bewertung und Sanierung PCP-belasteter Baustoffe und Bauteile in Gebäuden (PCP-Richtlinie) der ARGEBAU; nach Richtlinien für Arbeiten in kontaminierten Bereichen TRGS 524 (früher ZH 1/183); nach TRGS 553 Holzstaub
  • Entsorgung: nach Altholzverordnung und PCP-Richtlinie der ARGEBAU

Weiter Informationen zu den Schadstoffen

Beispielfotos

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